Frauenförderung in der Kaffeeproduktion

Obwohl Frauen weltweit einen Grossteil der Kaffeeproduktion ausmachen, haben sie nur einen kleinen Anteil, wenn es um Entscheidungen in der Kaffeeindustrie geht. Mit der Unterstützung der International Women’s Coffee Alliance (IWCA) möchte Turm Kaffee seinen Beitrag dazu leisten, Frauen bei ihrer Arbeit im Kaffeesektor zu befähigen und zu bestärken.

Der «Gender Equality in the Coffee Sector»-Bericht der International Coffee Organisation (ICO) zeigt, dass Frauen einen wesentlichen Teil zum globalen Kaffeesektor beitragen: je nach Region sind bis zu 70% der Arbeitskräfte in der Kaffeeproduktion Frauen. Zudem werden zwischen 20% und 30% der Kaffeefarmen von Frauen bewirtschaftet – von den weltweit geschätzten 25 Millionen Kaffeeproduzenten sind also etwa fünf Millionen Frauen. Trotz hoher Beteiligung zeigt der ICO-Bericht, dass Frauen einen systematisch geringeren Zugang zu Ressourcen wie Land, Krediten und Informationen haben als Männer- was zur Folge hat, dass Frauen weniger Mitbestimmungsrechte in der Kaffeeproduktion haben und nur begrenzt beeinflussen können, wie die Erlöse aus dem Verkauf verwendet werden.

Die Zahlen zeigen – es besteht Handlungsbedarf. Deshalb ist Turm Kaffee seit 2020 «Sustaining Partner» der International Women’s Coffee Alliance (IWCA). Die IWCA setzt sich derzeit in 25 Ländern dafür ein, dass Frauen in der internationalen Kaffeeindustrie eine nachhaltige Lebensgrundlage aufbauen und erhalten können. «Wir sind stolz, dass wir mit der IWCA-Partnerschaft aktiv die finanzielle Unabhängigkeit und Entscheidungsmacht von Frauen im Kaffeesektor stärken», so Sara Leuthold, Geschäftsführerin von Turm E-Commerce. Neben dem Beitrag als Sustaining Partner bezieht Turm Kaffee Kaffeebohnen aus dem Netzwerk des IWCA.

Starke Frauen, starker Kaffee

Die 2003 gegründete Non-Profit-Organisation International Women's Coffee Alliance (IWCA) hat eine klare Mission: Frauen in der internationalen Kaffee-Gemeinschaft zu befähigen und deren Beteiligung in allen Aspekten der Kaffeeindustrie zu fördern. Damit Frauen eine nachhaltige Lebensgrundlage aufbauen und erhalten können, unterstützt die IWCA ein globales Netzwerk unabhängiger und selbstverwaltender Organisationen.

Die Förderung von Frauen im Kaffeesektor kann auf vielfältige Weise passieren: Zum Beispiel in Form eines mehrtägigen Workshops, welchen die IWCA Peru mit einem Team von Partnerorganisationen für 200 Landfrauen durchführte. Dort wurden die Teilnehmerinnen nicht nur in nachhaltigen Landwirtschaftstechniken oder im Coffee Cupping geschult, sondern erhielten auch Zugang zu Gesundheitsressourcen oder Informationen zu Ernährung, Familienplanung oder häuslicher Gewalt.

Frauenförderung in der Kaffeebranche kann auch in Gestalt eines Kreditprogramms umgesetzt werden: IWCAs Partnerschaft mit «Earth's Choice Women of Coffee Microfinance Program», ermöglicht Kaffeeproduzentinnen in Salvador seit 2015 den Zugang zu erschwinglichen Krediten sowie zu Geschäfts- und Fachschulungen. Das heisst für die Kaffeebäuerinnen konkret: besserer Marktzugang, höhere und stabilere Einkommen, als auch Möglichkeiten für Investitionen in Vieh, landwirtschaftliche Geräte oder Kaffeeausrüstung.

Qualität heisst Verantwortung übernehmen

Sei es mit der Unterstützung von Kooperativen, mit Qualitätskontrollen in den Kaffeeanbaugebieten vor Ort oder mit Bio- und Fairtrade zertifizierten Kaffeebohnen: Turm Kaffee hat sich schon immer für faire Bedingungen in den Anbauländern engagiert. «Dass wir nun mit der IWCA-Partnerschaft spezifisch in der Kaffeeindustrie tätige Frauen unterstützen dürfen, bereitet mir als Frau im Kaffee-Business enorme Freude», erklärt Sara stolz. Bei Turm Kaffee heisst Qualität eben auch, Verantwortung zu übernehmen und etwas vom Erfolg zurückzugeben.

Quelle: Dieser Artikel ist im Original im crema Magazin, Ausgabe Schweiz, Februar 2021, erschienen. Vielen Dank.